Wenn ein Exkurs in meine Handballleidenschaft erlaubt ist: Die deutschen National-Jungs haben gestern die schwierig anmutende Qualifikation für TOKYO 20(20)21 souveräner als erwartet geschafft. Prima! Vor allem Freude über den „Rheingauer Bub“ Johannes Golla, den wir ja im Wiesbadener Bundesligajugendhandball ein kleines Stück auf seinem Weg zur Weltklasse begleiten durften. Doch zurück zu Tokyo – was fällt uns da zur japanischen Kultur ein? Sushi, Kampfkunst, Teezeremonie, Origami, Ikebana? Und dann gibt es da noch das „IKIGAI“ – gesprochen „I-ki-ga-i“; was ist denn das? Es ist der japanische Weg zum glücklich sein, zum Stress abbauen und Sinn finden (entstanden auf der Insel Okinawa, eine der „blauen Weltzonen“, wo viele Menschen leicht und fit über 100 werden).
Vier Fragen stehen hier im Raum:
- Was kannst Du gut?
- Was liebst Du?
- Was braucht die Welt von Dir?
- Wofür kannst Du bezahlt werden?
Spannend:
- aus 1. und 2. folgt Passion, Leidenschaft
- aus 1. und 3. folgt der Beruf, Existenz
- aus 2. und 3. folgt die Mission, Lebensaufgabe
- aus 3. und 4. folgt die Berufung, Sinn
Und die Schnittmenge aller 4 Aspekte macht eben das persönliche „IKIGAI“ aus!
Wenn ich das mal auf die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen anwende – also das „IKIGAI des Lernens“ basteln möchte, fällt mir folgendes ein:
- Was kannst Du schon gut? Und wo liegen Deine Potentiale?
- Was liebst Du? Wovon träumst Duo? Wobei „funkeln Deine Augen“?
- Wohin geht die “grosse” Reise? Welche Kompetenzen und Werte sind zukunftsfähig?
- Was könnte ein Berufsfeld sein, das soziale wert- und ökologisch verantwortungsvoll ist? Wie könnte der Weg dorthin verlaufen?
Kurze Anmerkung: „Chillen“, „Fortnite“, „Brawl Stars“ etc. sind irgendwie keine überzeugenden Antworten, Schule liefert solche auch nicht mehr so wirklich …